Seit Blut erfolgreich geklont wird, herrscht zwischen Vampiren und Menschen ein erbitterter Krieg. Der Vampir Laith Van Basten hat in den letzten Jahrhunderten viele unschuldige Vampire von den Scheiterhaufen der Menschen geholt. Dennoch ist Rache für ihn der falsche Weg. Nun muss er seine Zwillingsschwerter gegen seinesgleichen richten, um die Ausrottung der Menschen zu verhindern. Kann Laith die letzten Menschen retten, denen die Angst vor Vampiren tief in die Adern gestochen wurde?
"Aufwühlende Story und starke Charaktere – komplett frei von Vampir-Klischees!" – Lisa
"Nimmt einen mit in eine düstere Vampirgesellschaft, in der Menschen kaum noch einen Ort finden. Oder etwa doch?" – Lina
"Ein erfrischender Cocktail aus Apokalypse, kleingeschnittenem Vampir und dem Geschmack von Blut. Prickelnd nicht nur auf der Zunge, sondern auch beim Lesen." – Frank
„Heute kein Kleid, Vecha?“ Laith Van Basten ließ den Blick über die Rüstung aus gehärtetem Leder bis runter zu den Stiefeln wandern, und wieder hinauf. Ein charmantes Lächeln zierte die Lippen der kleinen Frau.
„Ich lasse mir meine Seidenkleider doch nicht in dem Chaos da draußen zerstören.“ Sie schnippte eine ihrer dunklen Locken über die Schulter.
Laith schnaubte. „Das nennt man Krieg.“
„Lästige Angelegenheit.“ Schwungvoll drehte sie sich dem Sammelsurium an Tischen zu, die in dem größten Raum des Bunkers zusammengeschoben waren. Ihr Duft folgte Vecha wie ein Schleier. Auf der Welt regnete es Blut und Bomben, aber sie schaffte es trotzdem, nach Rosengarten zu riechen.
Laith setzte sich zu den anderen Vampiren an die zusammengewürfelte Tafel. Der Krieg steckte ihnen in den Herzen. Er sah geflickte Mäntel und unstete Blicke, die hinter jeder Ecke eine Bedrohung erwarteten.
„Danke für euer Kommen.“ So unscheinbar ihre Anführerin Elena war, ihre durchdringende Stimme beendete schlagartig das Getuschel. Alle Köpfe drehten sich dem Kopfende der Tafel zu. Das Licht der Kerzen warf unheilvolle Schatten auf Elenas Gesicht.
„Warum hast du uns gerufen?“, fragte Laith. Sie hatten schon länger keine Mission mehr gehabt. Das war gar nicht mehr nötig.
„Seit zwei Jahren herrscht Krieg, dass ich das überhaupt erwähnen muss.“ Elena schüttelte mit dem Kopf.
„Wir haben beschlossen, uns rauszuhalten. Du warst auch dafür“, erwiderte Antoine. Selbst sein makellos weißes Rüschenhemd war vom Krieg gezeichnet. Laith sah einen kleinen Schnitt am Ärmelsaum. Nur seine blonden Locken waren wie immer perfekt mit einem schwarzen Seidenband drapiert. Als Goldschmied der Adligen hatte er in den Jahrhunderten einen hübschen Geldhaufen aufgetürmt.
„Das Kerzenwachs hat offensichtlich eure Ohren verklebt. Vecha, klär sie auf.“
Vecha nahm mit spitzen Fingern eine der Dosen, die auf dem Tisch standen. „Habt ihr nicht wenigstens ein Glas?“
Laith griff unter seinen schwarzen Mantel an den Gürtel und löste das Band von dem gehämmerten Kupferbecher. Murrend nahm sie ihn und füllte das Blut aus der Dose hinein. Laith rümpfte die Nase. Schuld war dieses geklonte Zeug.
Vecha lehnte sich mit dem Becher zurück und nippte daran. Sie gefiel sich in der Rolle der Kundschafterin. „Die Menschenheere sind zerschlagen. Ein paar Verzweifelte haben sich in Militärstellungen verschanzt. Es gibt noch hier und dort Gemetzel. Und Raketenangriffe.“ Sie nahm einen Schluck Blut und ließ ihn sich auf der Zunge zergehen.
„Jetzt spuck es schon aus.“ Es nervte Laith, wenn Vecha das tat. Sie genoss die Aufmerksamkeit zu sehr.
„Auf die paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.“ Ihr Lächeln verflog. Die eisblauen Augen wurden kalt. „Ich gebe dem Krieg noch eine Woche, dann sind die Menschen ausgerottet.“
Nur noch leises Atmen war zu hören.
Laith hatte sich um die Schlachtfelder herum gemogelt. Er mochte kein unnötiges Blutvergießen. Aber dass es so schlimm stand, erschütterte ihn. Laith fuhr sich mit der Hand durch das lange, schwarze Haar. „Was willst du von uns, Elena?“
Die Anführerin der Vigil, der Nachtwache, stand auf und stützte sich mit den Händen auf der Tischplatte ab. „Einst haben wir geschworen, die Unschuldigen vor Leid zu bewahren.“
„Vampire“, erinnerte Antoine.
„Wenn ich mich recht entsinne, hat Laith dich aus Paris geholt, bevor sie dich auf dem Scheiterhaufen verbrennen konnten. Die meisten hier sind nur dank der Vigil noch am Leben.“
„Und jetzt sollen wir Menschen retten“, schlussfolgerte Laith.
Dieser Kurzroman zu meinem Vampir Laith entstand nach der ursprünglichen Geschichte, die ich gern als große Geschichte bezeichne. Zuerst war nämlich die große Geschichte mit dem Arbeitstitel Van Basten – Blut und Freiheit fertig. Einen Verlag zu finden, braucht aber Zeit. Ich habe ein Jahr oder sogar länger gesucht. Und Geduld zahlt sich aus! Zusammen mit dem Alea Libris Verlag werde ich nächstes Jahr das Buch rausbringen.
Aber zurück zu "Van Basten – Die Blutfarm". Ich habe Ende 2023 im Thalia vom Thalia Storyteller Award erfahren und fand die Idee super, in einem sehr einfachen Rahmen eine Geschichte zu veröffentlichen. Ich habe mich nämlich sehr merkwürdig gefühlt, Marketing zu machen, aber noch gar nichts vorweisen zu können. Ich hätte dir noch keine meiner Geschichten zeigen können, um dir einen Eindruck von meinem Schreibstil zu vermitteln.
Ich wollte gern bei meinem Vampir bleiben, daher habe ich meine Testlesenden gefragt, was sie aus diesem Universum noch interessiert. Die Antwort war: Wie haben sich Laith und Fei kennen gelernt? Fei ist der zweite Protagonist in der großen Geschichte. Also habe ich mich an meinen PC gesetzt und die Tasten malträtiert. Dabei entstand diese düstere und blutige Geschichte mit einem Blutstropfen Hoffnung.
Ein paar Schwierigkeiten hatte ich bei der Veröffentlichung, weil ich mit story.one nicht vertraut war. Für jedes Kapitel hatte ich drei Seiten... nur leider waren damit nicht direkt drei Seiten gemeint... sondern ich musste mich an Zeichen orientieren. Meine geschriebenen Kapitel waren zu lang und ich musste sie auseinanderreißen – aus 12 wurden 16 Kapitel. Für mein ADHS-Gehirn war das unglaublich frustrierend. Das nächste Problem tauchte bei den Kapitelüberschriften auf. Ich habe erst verstanden, wie ich es hätte besser machen können, als alles fertig und das Buch im Druck war. Darum gibt es in dem Kurzroman leider keine hübschen Überschriften, sondern nur eine Nummerierung.
Trotz der kleinen Unperfektheiten bin ich sehr stolz auf mein Werk, denn es ist meine erste veröffentlichte Geschichte! Und niemand ist perfekt. Sonst gibt es ja keine Option, sich weiterzuentwickeln. Gewonnen habe ich beim Thalia Storyteller Award nicht, aber das macht absolut nichts. Ich kann dich jetzt guten Gewissens in meine Schreibwelt mitnehmen und dich hoffentlich neugierig auf die große Geschichte machen.