Du möchtest mehr über mich erfahren? Hol dir eine heiße Tasse Tee, etwas zum Naschen und bring ein bisschen Zeit mit. Ich habe mir ein paar Fragen vorgenommen und sie für dich beantwortet.

Wie bin ich zum Schreiben gekommen?

Ich bin mit Geschichten aufgewachsen. Meine Ma hat mir immer vorgelesen und mir die Bibliothek gezeigt. Von den Regalen voller Bücher war ich begeistert. Schon recht früh kamen auch fantastische Elemente wie Zwerge vor.


In der fünften Klasse griff ich aus einer inneren Motivation heraus zum Stift und schrieb Kurzgeschichten – über eine Katzenfamilie und zwei Forscher, die von den Niagarafällen verschluckt und erst Monate später als Knochen wiedergefunden wurden. Das Makabre findest du heute noch in meinen Geschichten.

Bücherregal

Als ich in der achten Klasse Mangas für mich entdeckte, konnte ich es nicht abwarten, wie die Geschichten weitergehen. Darum habe ich einfach selbst weitergeschrieben. Das Schreiben wurde zu einem Sog und ich entwickelte schon kurz darauf eigene Geschichten.


Im Grunde wollte ich schon vor dem Abi Schriftsteller werden, aber leider kannte sich niemand in meinem Umfeld damit aus. Jung und unerfahren, wie ich war, ließ ich mich zu einem sicheren Brotjob überreden. Aber auch während meines Studiums habe ich weitergeschrieben. Jahrelang waren Fanfictions meine Basis, um mich auszuprobieren und weiterzuentwickeln.


Ein Job in der Sachbearbeitung war dann der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat. Sachbearbeitung ist absolut nichts für mein ADHS-Gehirn. Die sich endlos wiederholenden Arbeiten waren für mich hohl und leer, nicht inspirierend und schon gar nicht spannend. Ich rutschte in den Boreout und habe hingeschmissen.


Mir war es wichtig, in Zukunft etwas zu machen, was mich erfüllt – das bringt mich zurück zum Schreiben. Ich liebe es und kann nicht mehr ohne. Darum habe ich beschlossen, das Schreiben zu meinem Beruf zu machen. Einen Brotjob brauchte ich natürlich trotzdem, also bezahle ich Miete, Essen und die kleinen und größeren Annehmlichkeiten des Lebens von meinem Gehalt als Online Redakteur.


Mein großes Ziel ist es aber, von meinen eigenen Geschichten leben und sie teilen zu können. Ich möchte mit meinen Welten andere so begeistern, wie Bernhard Hennen, Markus Heitz, Kai Meyer und Wolfgang Hohlbein das bei mir geschafft haben.

Warum Fantasy?

Fantasykarte

In der Fantasy ist alles möglich, was ich mir vorstellen kann. Ich kann in Welten eintauchen, die in der Realität nicht existieren. Es gibt Elfen, Dämonen, Vampire, Werwölfe, Drachen und vieles mehr. Unsere Welt ist nun mal begrenzt und irgendwann wird es für mich langweilig.

 

Ich war noch nie ein großer Fan von Liebesromanen oder Krimis oder anderem, was in unserer realen Welt spielt. Das reicht mir nicht. Es bietet mir nicht genug Abwechslung, nicht genug Neues. Ich liebe es, in meinen Gedanken frei zu sein. In der Fantasy kann ich alles schreiben, was ich mir vorstellen kann. Und das macht es für mich so faszinierend. Es kann niemals langweilig werden. Denn das würde ja bedeuten, dass meine Gedanken stillstehen.

Was sind meine liebsten Fantasy-Spezies?

Das sind ganz klar Vampire, Elfen und Dämonen. Ich mag auch noch andere Spezies – Werwölfe und Drachen zum Beispiel –, aber wenn ich mich entscheiden muss, dann liegen diese drei vorn. Ich erklär dir auch gern, warum.


Vampire haben mich schon immer fasziniert mit ihrer dunklen Eleganz und dem Durst nach Blut. Da kommt wahrscheinlich meine makabre Ader durch. Geprägt wurde ich hier sehr von Wohlgang Hohlbeins „Chronik der Unsterblichen“ und den Filmen „Interview mit einem Vampir“, „Die Königin der Verdammten“ und „Van Helsing“. Als ich dann irgendwann von Glitzervampiren hörte, war das für mich weit gruseliger als ein paar sterbende Figuren in Büchern. Ich bevorzuge meine Vampire als Kreaturen der Nacht.


Bei den Elfen hat mich wohl niemand so stark geprägt wie „Der Herr der Ringe“ und Bernhard Hennens Elfen-Saga. Ich liebe diese strahlenden Gestalten, die fast entrückt wirken, mit ihrem Hang zur Natur. Auch in meinem Kopf haben sich Geschichten über Elfen festgesetzt, die ich noch erzählen will.

 

schwarzer Flügel

Und zu guter Letzt die Dämonen. Denk jetzt nicht an diese Dämonen, die man aus einer anderen Dimension oder der Hölle beschwört und die dann einem Meister dienen. Das fand ich noch nie spannend. Ich mag das Konstrukt „Herr und Diener“ nicht. Darum habe ich im Grunde nie Bücher über Dämonen gelesen. In Role Playing Games (RPG) wollte ich gern Gestalten mit tierischen Merkmalen spielen – wie Flügeln, Hörnern und Krallen. Dafür brauchte ich eine Spezies. Und weil ich Dämon hier passend fand, da diese oft solche Merkmale haben, habe ich mich dafür entschieden. Meine Dämonen hege ich seit über 15 Jahren und in meinem Kopf ist eine ganze Welt entstanden, die raus möchte.

Welche Themen tauchen in meinen Geschichten auf?

Es gibt Themen, die sich immer wieder in meine Geschichten reinschleichen, weil sie mir wichtig sind. Dazu zählen Freiheit, Gleichberechtigung, Verständnis und Nachhaltigkeit.


Ich kann weibliche Protagonisten oft nicht leiden und inzwischen weiß ich auch, warum das so ist. Sie bekommen oft Eigenschaften oder verhalten sich auf eine Weise, die mich zur Weißglut bringt. Klassische (veraltete) Rollenbilder sind mir ein Graus.


Ich will nichts lesen über eine Frau, die sich ständig schlecht behandeln und unterdrücken lässt. Es reicht schon, dass in der Realität das Patriarchat noch immer unsere Gesellschaft so stark durchzieht. Mit mehr Verständnis und Offenheit füreinander wäre unsere Welt angenehmer für alle Menschen. Und darum findet sich so etwas auch in meinen Geschichten.

Baum

Was das Thema Nachhaltigkeit angeht – damit bin ich praktisch aufgewachsen. Ich habe als Kind erlebt, wie Nahrungsmittel angebaut werden (auch wenn ich Gartenarbeit als Strafe empfinde, es ist furchtbar) und wie Tiere geschlachtet werden. Der natürliche Kreislauf hat mich schon immer fasziniert. Ich hab auch schon mit zwei Jahren angefangen, Fragen über den Tod zu stellen. Meine Ma fand es ein bisschen gruselig.


Wir sind schon zu Bio-Produkten und regionalen Nahrungsmitteln gewechselt, da war es noch nicht mal im Trend. Unsere Kleidung besteht fast nur aus natürlichen Materialien, weil sie angenehmer auf der Haut und weil sie umweltfreundlicher ist. Und nicht selten wurden wir dafür belächelt.

 

In meinem Soziologiestudium habe ich dann den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gesetzt. Es ist ein unglaublich spannendes Thema, dass alle Lebensbereiche einbezieht. Ich finde es so wichtig, die eigene Heimat gut zu behandeln. Denn es ist unsere einzige. Es gibt ja auch den Spruch der Ureinwohner Amerikas, der besagt, dass wir unsere Erde nur von den Kindern borgen. Und so sollten wir sie auch behandeln, damit nachfolgende Generationen auch noch eine lebenswerte Heimat bewohnen können.

Was hat es mit der Freiheit auf sich?

Die Freiheit hat für mich eine besondere Bedeutung. Als Mensch mit einem ADHS-Gehirn habe ich mich schon immer anders gefühlt. Ich wurde auch oft ausgegrenzt und habe nicht einmal verstanden, warum. Oft denke ich, dass ein friedliches Miteinander viel einfacher wäre, wenn die meisten Menschen nicht in ihren kleinen Welten feststecken würden.


Es wäre so bereichernd, aus dem eigenen kleinen Garten rauszukommen und zu schauen, was andere so machen. Oder sich einfach mal ausmalen, was alles möglich wäre, frei von Grenzen. Denn die Grenzen werden von der Natur gesetzt… und leider auch vom Menschen. Es gibt so viele unsinnige Regeln und Gesetze, aber darüber möchte ich mich nicht auslassen.

Schon in der Schulzeit hat mich im Ethik-Unterricht die Aussage von Jean-Paul Sartre fasziniert:

„Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt.“


Einer meiner Leitsätze im Leben ist das Zitat, das gern Immanuel Kant untergeschoben wird:

„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“


Ich brauche die Freiheit wie Luft zum Atmen. Darum schleicht sie sich auch immer wieder in meine Fantasy-Bücher. Und ist es nicht ein wunderbar passendes Thema für die Fantastik, das freieste aller Genres?

blaue, magische Wolke mit Sternen

Was erwartet dich in meinen Fantasy-Büchern?

Ganz allgemein gesagt: Du findest all das, was ich selbst gern in Büchern mag. Und du wirst Einblicke in meine fantastischen Welten erhalten, die in mir gewachsen sind. Denn ich schreibe, was ich selbst gern lesen würde und bisher nicht gefunden habe.

magisches Buch mit Drachenabbildungen

Wie kannst du dir das vorstellen?

  • Ich schreibe in der 3. Person Präteritum (Er-/Sie-Perspektive).
  • Mein Fokus liegt auf Abenteuern.
  • Ich schreibe keine Stereotype, weil ich keinen Spaß daran hätte.
  • In meinen Geschichten wird es gern mal makaber und düster. Aber ich mag auch die Hoffnung auf Besserung.
  • Rechne damit, dass Charaktere sterben. Ich bin da schmerzfrei. In der Fantasy gehört das für mich dazu.

Was macht mich sonst aus?

Wie du siehst, ich rede und schreibe gern (und viel). Da du es bis hierhergeschafft hast, verrate ich dir jetzt noch ein paar Fakten aus meinem Leben. Ich wurde 1990 in Berlin geboren und war eine Zeit lang im Internat. Das Gebäude war cool, die anderen Schüler nicht.


Meine Ma hat mir das Studium schmackhaft gemacht, in dem sie mir erzählte, dass ich danach alle Freiheiten habe. Das hat natürlich ziemlich gut funktioniert. Ich habe Japanologie und Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert.


Mit ungefähr 18 Jahren entdeckte ich Cosplay – damals noch ein Nischenhobby, für das man echt schräg angeschaut wurde. Einer wollte mich sogar mal retten. Inzwischen ist Cosplay als das bekannt, was es ausmacht: ein unheimlich kreatives und vielseitiges Hobby.


Damit ich nicht am Schreibtisch festwachse, mache ich auch Sport. Allerdings muss ich mich dazu überlisten, denn allein zu Hause gibt es andere Dinge, die ich lieber machen würde. Also gehe ich regelmäßig zum Qigong.


Lange dachte ich, als Schriftsteller ist man dieses Genie, dass allein im Kämmerlein arbeitet. Dabei ist Vernetzen so wichtig – und ich tu mich schwer damit. Für den Anfang bin ich Mitglied beim PAN e. V.

geöffnete Schriftrolle